LVDT, RVDT und Resolver messen die Veränderung der induktiven Kopplung zwischen Spulen, die üblicherweise als Primär- und Sekundärwicklungen bezeichnet werden. Die Primärwicklung koppelt Energie an die Sekundärwicklungen, wobei das an die einzelnen Sekundärwicklungen gekoppelte Energieverhältnis proportional zur relativen Lageveränderung eines magnetisch permeablen Gegenstands variiert. Bei einem LVDT handelt es sich bei diesem üblicherweise um einen Metallstab, der durch die Öffnung der Windungen geführt wird. Bei einem RVDT oder einem Resolver handelt es sich normalerweise um einen geformten Rotor oder ein Polstück, das relativ zu den um die Peripherie des Rotors angeordneten Wicklungen rotiert. Zu den typischen Anwendungsbereichen für LVDT und RVDT gehören hydraulische Servos bei Querrudern in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie Motor- und Kraftstoffsystemsteuerungen. Zu den typischen Anwendungsbereiche für Resolver gehören bürstenlose Elektromotor-Kommutierungen.
Ein bedeutender Vorteil induktiver Sensoren ist, dass sich die entsprechenden Schaltkreise für die Signalverarbeitung nicht in nächster Nähe der Sensorspulen befinden müssen. Dies ermöglicht die Montage der Sensorspulen in rauen Umgebungen, was andere Sensortechnologien – wie magnetische oder optische Sensoren – ausschließt, da bei diesen eine vergleichsweise empfindliche Elektronik auf Siliziumbasis am Standort der Sensortechnik erforderlich ist.
Der Grund für diesen guten Ruf hat mit den physikalischen Grundlagen und den Funktionsprinzipien zu tun, die im Allgemeinen unabhängig von den folgenden Faktoren sind:
- bewegliche elektrische Kontakte
- Temperatur
- Luftfeuchtigkeit, Wasser und Kondensation
- Fremdkörper wie Schmutz, Fett, Abrieb und Sand.
Induktive Sensoren – Vor- und Nachteile
Aufgrund der Natur der grundlegenden Funktionselemente – gewickelte Spulen und Metallteile – sind die meisten induktiven Sensoren äußerst robust. Angesichts ihres guten Rufs drängt sich die Frage auf, warum induktive Sensoren nicht häufiger verwendet werden. Der Grund dafür ist, dass diese physische Robustheit sowohl einen Vorteil als auch einen Nachteil darstellt. Induktive Sensoren sind zumeist exakt, zuverlässig und robust, allerdings auch groß, sperrig und schwer. Die Masse des Materials und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Wicklung der Spulen sind Gründe dafür, dass ihre Produktion teuer ist, insbesondere bei hochexakten Geräten, die eine Präzisionswicklung erfordern. Mit Ausnahme einfacher Näherungssensoren sind die komplizierteren induktiven Sensoren zu teuer für viele gängige gewerbliche bzw. industrielle Anwendungen.
Ein weiterer Grund für die relative Seltenheit induktiver Sensoren ist, dass sich die Spezifikation für Konstrukteure schwierig gestalten kann. Denn häufig erfordern die einzelnen Sensoren, dass die entsprechenden Schaltkreise für die Wechselstromerzeugung und Signalverarbeitung separat spezifiziert und beschafft werden müssen. Dies erfordert häufig ein erhebliches Ausmaß an Fähigkeiten und Kenntnissen in analoger Elektronik. Da sich jüngere Techniker zumeist auf digitale Elektronik konzentrieren, halten sie derartige Bereiche für eine unbeliebte ‚schwarze Kunst‘, die es zu vermeiden gilt.
Die nächste Generation induktiver Sensoren
Allerdings ist in den letzten Jahren eine neue Generation induktiver Sensoren auf den Markt gekommen, deren Bekanntheit nicht nur auf den traditionellen Märkten, sondern auch in den Bereichen Industrie, Automobiltechnik, Medizin, Versorgung, Wissenschaft sowie Öl und Gas steigt. Diese neue Generation induktiver Sensoren nutzt dieselben physikalischen Grundlagen wie die herkömmlichen Geräte, verwendet jedoch Leiterplatten und moderne digitale Elektronik anstatt sperriger Transformatorkonstruktionen und analoger Elektronik. Diese elegante Herangehensweise eröffnet die Möglichkeit der Verwendung von induktiven Sensoren für 2D- und 3D-Sensoren, lineare Geräte mit kurzer Reichweite (<1mm), kurvenförmige Geometrien und hochpräzise Winkelcodierer.
Technologie von Zettlex spielt eine Vorreiterrolle bei induktiver Technik der neuen Generation und ist in den letzten Jahren dank einiger bedeutender konstruktiver Verbesserungen immer umfangreicher geworden. Der Einsatz von Leiterplatten ermöglicht das Drucken von Sensoren auf dünne, flexible Trägermaterialien, bei denen darüber hinaus die Notwendigkeit herkömmlicher Kabel und Steckverbinder entfällt. Die Flexibilität dieser Herangehensweise – sowohl physikalisch als auch hinsichtlich der Möglichkeit zur schnellen Bereitstellung individueller Konstruktionen für Erstausrüster– stellt einen Hauptvorteil dieser neuen Herangehensweise dar. Ebenso wie herkömmliche induktive Techniken bietet diese Herangehensweise zuverlässige und präzise Messung in rauen Umgebungen. Es gibt darüber hinaus einige bedeutende Vorteile:
- Geringere Kosten
- Höhere Exaktheit
- Geringeres Gewicht
- Vereinfachte mechanische Konstruktion, z. B. Wegfall von Lagern, Dichtungen und Buchsen.
- Kompakte Abmessungen – insbesondere bei der Hublänge im Vergleich zu herkömmlichen LVDT.
- Vereinfachung der elektrischen Schnittstelle – üblicherweise eine Gleichstromversorgung und ein absolutes digitales Signal.